Aufwand Responsive Webdesign vs. dedizierte mobile Website

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Aufgrund des begrenzten Platzangebotes und des Nutzungskontextes ist es, besonders bei mobilen oder mobiloptimierten Websites erforderlich, sich auf das Wesentliche zu fokussieren (vgl. Herzberger 2012). Hinzu kommt die große Bandbreite unterschiedlicher Geräte und Bildschirmauflösungen. An erster Stelle sollte demnach stehen, sich detailliert zu überlegen, was die Kernaussagen und -funktionen der Website sind, damit diese in den Mittelpunkt gerückt werden können (vgl. Zillgens 2013, S. 2).

Ein großer Vorteil in der Umsetzung separater mobiler Websites liegt dabei darin, dass man sie unabhängig von der Desktop-Variante umsetzen und optimal an die erwarteten Bedürfnisse der mobilen Besucher anpassen kann. Eine möglicherweise bereits vorhandene Desktop-Website kann in diesem Fall unverändert beibehalten werden, was es dem Betreiber zunächst einfach macht [vgl. Kriterium 13]. Allerdings sollte bedacht werden, dass die Pflege zweier separater Websites und das entsprechende Vorbereiten der Inhalte wiederum einen dauerhaften Mehraufwand darstellen. Um darüber hinaus sicherzustellen, dass die dedizierte mobile Website auch auf aktuellen Endgeräten stets optimal dargestellt wird, muss diese immer wieder an die Anforderungen jener Geräte angepasst werden (vgl. Ressel 2013; Smartz.com 2014).

Entscheidet man sich hingegen für ein geräteübergreifendes reaktionsfähiges Layout, ist eine vollständige Überarbeitung des bestehenden HTML-Markups notwendig – denn ein vorhandenes, komplexes System lässt sich nicht ohne weiteres auf beliebige Auflösungen skalieren. Es steckt ein hoher konzeptioneller Aufwand dahinter, die Webseiten für alle Auflösungen benutzerfreundlich zu gestalten und gleichzeitig alle Funktionen zur Verfügung zu stellen, die der Nutzer von der Desktop-Variante gewöhnt ist (vgl. Ressel 2013). Laut dem britischen Designer Mark Boulton empfiehlt es sich in diesem Prozess, die Website nicht wie üblich auf einer willkürlich definierten Leinwand von außen nach innen zu konzipieren, sondern stattdessen von innen nach außen vorzugehen. Websites sollten demnach ausgehend vom Inhalt entwickelt werden (vgl. Boulton 2011). Dies deckt sich mit dem bereits vorgestellten Mobile First Gedanken, der häufig in Zusammenhang mit Responsive Webdesign erwähnt wird (vgl. Zillgens 2013, S. 4). Bedacht werden sollte auch, dass anpassungsfähige und flexible Grids in Layout-Programmen schlecht abgebildet werden können – diese arbeiten schließlich mit festen Pixelgrößen. Es empfiehlt sich daher bereits in einer frühen Phase direkt im HTML-Code zu arbeiten um Breakpoints, flexible Spalten und Medien abzubilden (vgl. Hellwig 2012) [vgl. Kriterium 16].

Der im Gegensatz zur Umsetzung einer separaten mobilen Website höhere initiale Aufwand kann sich schnell rentieren, da nicht zwei Websites parallel gepflegt werden müssen und sich eine Responsive Website auch an neue Endgeräte i.d.R. besser anpassen kann (vgl. Smartz.com 2014; Kim 2013a, S. 31).