Finanzielle Aspekte bei der Entscheidung zwischen Responsive Webdesign und separater mobiler Website

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Die Optimierung einer Website für mobile Endgeräte ist immer mit einem Mehraufwand verbunden. Viele Website-Betreiber scheuen offenbar die Kosten, die mit der mobilen Webentwicklung verbunden sind – ein großer Teil der Websites ist noch nicht für das mobile Web gerüstet (vgl. Hochschule Rhein-Main 2013, S. 9–10; Haufe 2013; Vibrant Media 2013; Gillner 2012). Indirekt kann aber gerade der Verzicht auf mobile Websites teuer werden, bedenkt man wie hoch der Anteil derer ist, die inzwischen mobil im Internet unterwegs sind.

Nielsen schreibt in seinem Mobile Usability-Buch Build a separate mobile-optimized site (or mobile site) if you can afford it (Nielsen et al. 2012, S. 18) und suggeriert damit, dass eine separate mobile Website teurer sei, als die Umsetzung einer anpassungsfähigen Seite. Die Erstellung dedizierter mobiler Websites ist entgegen anders lautender Meinungen jedoch in der Regel nicht kostenintensiver als die Umsetzung einer Responsive Website. Wie bereits erläutert, ist letzteres (richtig umgesetzt) in etwa genauso aufwändig. Erst wenn zusätzlich zur stationären und mobilen Website noch separate Varianten für Tablets oder zudem gar SmartTVs hinzukommen, verschieben sich die Kosten zu Gunsten einer Responsive Website (vgl. Grötsch 2013; Lawson 2012b). In jedem Fall sollte man bedenken, dass Responsive Webdesign ein relativ neuer Ansatz ist, der es erforderlich macht, dass sich Entwickler und Designer zunächst weiterbilden, um die nötigen Kompetenzen zu erwerben. Zudem müssen häufig Prozesse umgestellt werden, da sich das lineare Vorgehen aus dem klassischen Webdesign für Responsive Webdesign nicht gänzlich eignet (vgl. Moth 2013; Frost 2012a) [vgl. Kriterium 16].

Langfristig gesehen stellt sich Responsive Webdesign als das günstigere Modell heraus, da hier nur eine einzige Content- und Codebasis gepflegt werden muss. Betreibt man zwei separate Websites, müssen Änderungen und Wartungen häufig bei beiden Varianten durchgeführt werden. Wird zudem noch die mobile Variante von einer anderen Agentur betreut als die stationäre, entsteht darüber hinaus zeitintensiver Abstimmungsaufwand [vgl. Kriterium 17]. Erwähnenswert ist auch, dass die Gerätedatenbank, die im Zusammenhang mit der User Agent Analyse die Umleitung auf die mobile Variante sicherstellt, stetig aktuell gehalten werden muss (vgl. Grötsch 2013; Frost 2012a) [vgl. Kriterium 18].