Eine entscheidende Veränderung, die mit der Verbreitung mobiler Technologien einhergeht, ist die Bewegungsfreiheit. Saß man zum Jahrtausendwechsel noch an stationären Desktop-PCs und war an den Schreibtisch gebunden, ist man heute dank mobiler Datenverbindung, Smartphone, Tablet und Co. flexibel und standortunabhängig (vgl. Hochschule Heilbronn 2011).
Diesen Umstand können sich Websitebetreiber zunutze machen, indem sie den aktuellen Standort des Users ermitteln. Hierzu hat das World Wide Web Consortium (W3C), welches sich mit der Standardisierung der das World Wide Web betreffenden Techniken befasst, im Jahr 2008 eine entsprechende Geolocation API vorgestellt (vgl. W3C 2013b). Diese definiert exakt, auf welche Art und Weise sich die entsprechenden Informationen auslesen lassen. Wie genau die Geodaten letztlich ermittelt werden, ist Sache des Browsers bzw. der Location Services der jeweiligen Geräteplattform. Standortinformationen können aus vielfältigen Quellen abgeleitet werden: Dies geschieht anhand der Netzwerkkennung (IP-Adresse), geografischen Koordinaten des drahtlosen Netzwerks (WLAN) bzw. der Sendemasten des Mobilfunknetzes oder aber mit Hilfe spezieller Empfänger durch Ermittlung der Position relativ zu geostationären Satelliten (üblicherweise GPS-Empfänger). Derzeit muss der Nutzer zunächst eine Abfrage im Browser bestätigen, bevor die Daten ausgelesen werden können. Die ermittelten Geodaten können dann beispielsweise dazu genutzt werden, dem Nutzer für seinen Ort spezifische Angebote zu unterbreiten oder ihm direkt die nächstgelegene Filiale vorzuschlagen (vgl. Maurice 2012a, S. 197–204). Die Möglichkeiten, dem Endbenutzer unter Zuhilfenahme von positionsabhängigen Daten selektive Informationen bereitzustellen oder Dienste anderer Art zu erbringen, können unter dem Begriff Location-based Services, kurz LBS, zusammengefasst werden. Sie stellen ein weiteres Argument für die Mobiloptimierung von Webangeboten dar (vgl. Gabler Wirtschaftslexikon 2014).